„Hyosung??“
fragte meine Frau und beste Sozia der Welt, als ich Ihr ein neues
Ausflugsziel
vorschlug. (Wir fahren schon seit Tagen die bekannten
Mopped-Händler der Gegend ab.) Denn das Kribbeln ist wieder da!
Auch wenn der Frühling sich - meteorologisch völlig
inkorrekt - unter einer dicken Schicht aus Eis verborgen hält.
Hyosung stand also heute auf dem Plan, nachdem ich einer vagen Andeutung in einem bekannten Mopped-Blatt folgend, eine intensive Internet-Recherche losgetreten habe: Der koreanische Roller-Bauer hat sich zum Mopped-Hersteller gemausert!
Von der Web-Site blinzelte mich ein wunderschönes Mopped an, so wie es sein muss: Zwei Zylinder in V-Anordnung, großes rundes Scheinwerfergesicht. Modern, aber ohne viel Gedöns! Gitterrohrrahmen und doppelte Nockenwelle. Das wollte ich mir in Natura ansehen.
Die Web-Site des Herstellers kannte viele Händler in Berlin und Umgebung. Also einen Großen in der Metropole angepeilt, und flugs das Begehr vorgetragen, denn als alleiniges Ausflugsziel, so war mir bereits beim Frühstück angedeutet worden, sollte diese „Hyo-Dingens“ nicht durchgehen. Somit waren die Prioritäten gesetzt.
Die „Hyosung“-Flagge vorm Haus verhieß zunächst Gutes, doch die Maschine wäre im angegliederten Pavillon der Marke B zu sehen. „Sind Sie mit dem Auto da, ich skizziere Ihnen mal den Weg!“
Der Pavillon war zwar bis zum Bersten mit Autos von A und B gefüllt, aber das Motorrad war bereits bei einem angegliederten Händler der Marke C ausgestellt. „Sind Sie mit dem Auto da?“
Bei C war auch die GT 650 zu sehen. Sie stand vor dem Schreibtisch eines Chef-Verkäufers, der sich beim Zeitung lesen redlich Mühe gab, seinen Missmut darüber zu verbergen, dass, nicht genug dass dieses Ding da vor seinem Vogelaugenahorn stand, er nun auch noch durch Schaulustige in seiner Mittagspause gestört wurde. Nach jedem Rascheln hinter den Finanzseiten wurden wir von einem Augenpaar fixiert, ob wir es vielleicht sogar wagen sollten auf dem Ding Platz zu nehmen.
Die Lösung liegt in Potsdam
Wir taten es nicht! Statt dessen fuhren wir nach Potsdam, in die Motorradhalle. Der schraubende Meister legte das Werkzeug beiseite, entschuldigte sich, weil er sich rasch die Hände reinigen müsse. Und räumte seine halbe Ausstellungshalle frei, damit wir das Motorrad bequem von allen Seiten anschauen konnten. Probesitzen war natürlich kein Problem. Für die Probefahrt wurden wir auf besseres Wetter vertröstet. (Uns stand der Sinn nun auch wirklich nicht danach, mit einem unbekannten Mopped über vereiste Straßen zu fahren.)
Alle Fragen wurden sehr höflich und überaus kompetent beantwortet. Interessante Informationen, die ich wahrscheinlich zu erfragen vergessen hätte gab es obendrein. Und insgesamt hätte der Unterschied nicht krasser sein können, als zwischen einem „Auch-Motorrad-verkaufenden-Autohändler“ und diesem kleineren, aber deutlich engagierteren Motorradhändler.
Ob ich mir die GT 650 kaufen werde? - Wie sagt doch der zweitbeste deutsche Fußballspieler so treffend: „Ja, schaug'n mir ma.“
Und würde sie weiter mitfahren, die beste Sozia von allen? - „Warum nicht, weil ich höher sitze als auf der NTV, sehe ich sogar besser!“
Eine sehr
detaillierte Web-Site über dieses Mopped mit Bildern,
Hintergrundinfos und sinnvollen Modifikationen hat Ulrich
Gärtner auf seiner Web-Site www.hyosung-gt650.de
zusammengestellt. Vielen Dank für diese Mühe!
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Ach ja, wen es interessiert: Analog zu der NTV-Gruppe bei Yahoo, bei der ich Mitglied bin, habe ich eine GT-650-Gruppe ins Leben gerufen. Wenn sich genügend Leute dort einfinden, findet dort vielleicht eine ebenso lebhafte Diskussion statt |
Wenn Sie diese Seite ohne Navigationsbaum sehen, dann laden Sie hier die komplette Web-Site.
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