Die Everio GZ-MC500 ist das bislang am besten ausgestattete Modell der Everio-Reihe, mit der der Hersteller JVC den Weg von der Kassette zu den vom Computer her bekannten Massenspeichern beschreitet.
Die angenehm kleine, und trotzdem gut in der Hand liegende Kamera (Foto: JVC) ist mit dem 3-CCD-Sensoren recht üppig ausgestattet. Das Video wird auf ein mitgeliefertes Microdrive aufgenommen und dort als MPEG2-Datei gespeichert. Dieses Microdrive, eine winzige Festplatte, die von den Abmessungen mit einer dicken CompactFlash-Karte (Typ II) identisch ist, passt in alle Kartenschächte, die dieses auch im Foto- und Musiksegment gern genutzten Speicher unterstützen. Liegt kein solcher Steckplatz vor, erfolgt die Übertragung dieser Dateien über eine USB 2.0-Schnittstelle an der Kamera.
Alternativ zum Microdrive lassen sich in der Kamera natürlich auch CompactFlash-Karten mit Flash-Speicher einsetzen. Diese sollten aber in der Lage sein, die anfallenden Videodaten schnell genug zu speichern. Im meinem - kurzen – Test-Clip hatte ich aber selbst mit einer alten 128-MByte-Karte keine Probleme. Für den sich abzeichnenden neuen Standard SD/MMC bietet die Kamera ebenfalls einen Steckplatz.
Wenn das mitgelieferte Aufnahmemedium mit 4 Gigabyte für 60 Minuten Videoaufzeichnung in der besten Qualitätsstufe reichen soll, dann muss das Video natürlich stärker komprimiert sein, als DV-Videosequenzen, die es auf 13 Gigabyte pro Stunde bringen. Des Rätsels Lösung ist das MPEG2-Format, das auch auf der DVD in Anwendung findet.
Trotz der größeren Kompression hat mich das Ergebnis positiv überrascht. Es ist das Beste, was ich bei einer (handelsüblichen) Kamera, die auf elektronische Datenträger aufzeichnet, bisher erlebt habe. Zwar habe ich bisher noch keinen Blick auf die mitgelieferte Software werfen können, aber mit Pinnacle Studio habe ich den Clip problemlos auf eine DVD brennen und am Fernseher begutachten können. Am PC war das Betrachten natrürlich ebenso wenig ein Problem. Es ist schon erstaunlich, wie schnell man durch die als Dateien vorliegenden Video-Clips das Material am PC sichten kann. Endlich wird der Umgang mit Video-Clips ähnlich unkompliziert wie mit digitalen Fotos.
Auch die wenigen Fotos, die neben den Video-Clips noch auf meine mitgebrachte 128-MByte-Karte gepasst hatten, haben mich durchaus beeindruckt. Vielleicht muss ich demnächst doch mein Vorurteil überprüfen, dass eine Videokamera keinen Fotoapparat ersetzt.
Die Möglichkeit, die Kamera für Tonaufzeichnungen zu verwenden und über 30 Stunden auf dem mitgelieferten Medium zu speichern, hat es mir mindestens ebenso angetan. Für einen guten Video-Schnitt benötigt man schließlich immer zusätzliches Tonmaterial, das – mit einer DV-Kamera aufgenommen – hinterher ebenso zeitintensiv zu capturen wäre. Über die Qualität des eingebauten Mikrofons kann ich wegen der lauten Testumgebung keine sinnvollen Aussagen treffen.
Fragen, die mir nach dem Studium der Presseunterlagen und der kurzen Inaugenscheinnahme noch offen geblieben sind: Ist zu der Kamera ein Infrarotauslöser erhältlich oder lässt sich über das USB-Kabel und die Software eine Fernauslösung erreichen?
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